vertreiben

vertreiben

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ver|trei|ben [fɛɐ̯'trai̮bn̩], vertrieb, vertrieben <tr.; hat:
1. veranlassen oder zwingen, einen Ort zu verlassen:
jmdn. aus seiner Heimat vertreiben; der Lärm hat das Wild vertrieben; der Wind vertrieb die Wolken schnell (wehte sie schnell weg).
Syn.: austreiben, ausweisen, des Landes verweisen, verjagen, verscheuchen.
2. im Großen verkaufen; (mit etwas) handeln:
er vertreibt seine Waren in verschiedenen Ländern.
Syn.: absetzen, abstoßen, umsetzen, veräußern, vermarkten.

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ver|trei|ben 〈V. tr. 262; hat
1. jmdn. od. etwas \vertreiben wegjagen, verdrängen, verscheuchen (Insekten, Vögel, (fig.) Langeweile, Sorgen)
2. Waren \vertreiben feilbieten, verkaufen
● der Wind hat die Wolken vertrieben; jmdm. od. sich die Zeit (mit einer Beschäftigung, mit Spielen) \vertreiben verkürzen, kurzweilig gestalten; bitte lassen Sie sich nicht \vertreiben! (Höflichkeitsformel eines Besuchers gegenüber einem anderen, der schon da ist); jmdn. aus dem Land, von seinem Besitz \vertreiben; habe ich Sie von Ihrem Platz vertrieben? habe ich versehentlich Ihren Platz eingenommen?

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ver|trei|ben <st. V.; hat [mhd. vertrīben, ahd. fartrīban]:
1.
a) zum Verlassen eines Ortes zwingen:
Menschen aus ihren Häusern, aus ihrer Heimat, von Haus und Hof v.;
durch Pogrome vertriebene Juden;
ich wollte sie nicht von ihrem Platz v. (scherzh.; wollte sie nicht veranlassen wegzugehen, aufzustehen);
hoffentlich habe ich Sie nicht vertrieben (gehen Sie nicht meinetwegen fort)?;
Ü sie hat mit ihren Launen die Kunden vertrieben;
b) (bes. [lästige] Tiere) verscheuchen, verjagen:
Mücken v.;
die Hühner aus dem Garten v.;
der Wind vertreibt die Wolken (treibt sie weg);
der Kaffee wird deine Müdigkeit v.
2. (bestimmte Waren) [im Großen] verkaufen, damit handeln:
Düngemittel v.;
er vertreibt die Bücher auf Messen, im Buchhandel;
dieses Produkt wird nur vom Fachhandel vertrieben.
3. (Fachspr.) (beim Malen) Farben verwischen, um Abstufungen zu erzielen.

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ver|trei|ben <st. V.; hat [mhd. vertrīben, ahd. fartrīban]: 1. a) zum Verlassen eines Ortes zwingen: Menschen aus ihren Häusern, aus ihrer Heimat, von Haus und Hof v.; Wissen Sie eigentlich, Herr Pfarrer, weshalb Adam aus dem Paradies vertrieben wurde (Bobrowski, Mühle 61); Die Mehrzahl der vertriebenen Juden fand eine Zuflucht in Polen (Fraenkel, Staat 141); ich wollte sie nicht von ihrem Platz v. (scherzh.; wollte sie nicht veranlassen wegzugehen, aufzustehen); hoffentlich habe ich Sie nicht vertrieben (gehen Sie nicht meinetwegen fort)?; Ü sie hat mit ihrer Unfreundlichkeit die Kundschaft vertrieben; Andere Wirte hätten gejammert, dass wir ihnen einen Gast vertrieben hätten (Remarque, Obelisk 203); b) (bes. [lästige] Tiere) verscheuchen, verjagen: Mücken v.; Wenn ein Vogel einen anderen ... zu v. beabsichtigt ... (Lorenz, Verhalten I, 39); Sie wedelte verächtlich den Kuhschwanz und vertrieb die Fliegen (Döblin, Märchen 50); die Hühner aus dem Garten v.; Ü der Wind vertreibt die Wolken (treibt sie weg); der Kaffee wird deine Müdigkeit v.; die Tablette hat meine Kopfschmerzen vertrieben; ... und wollte wohl die trübe Stimmung v. (Bastian, Brut 149). 2. (bestimmte Waren) [im Großen] verkaufen, damit handeln: Zeitungen und Zeitschriften, Düngemittel v.; er vertreibt seine Waren auf Jahrmärkten und Messen; eine Verlagsgesellschaft, die juristische Ausbildungsliteratur ... herstellt und u. a. im Buchhandel vertreibt (NJW 19, 1984, 1106); dieses Produkt wird nur vom Fachhandel vertrieben. 3. (Fachspr.) (beim Malen) Farben verwischen, um Abstufungen zu erzielen.

Universal-Lexikon. 2012.

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  • Vertreiben — Vertreiben, verb. irregul. act. (S. Treiben,) in die Ferne treiben. 1. Im eigentlichen und weitern Verstande, durch gewaltsame Mittel aus dem Bezirke seiner Empfindungen entfernen. Den Feind, die Diebe, die Räuber vertreiben. Um der Religion… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • vertreiben — V. (Mittelstufe) jmdn. dazu zwingen, einen Ort zu verlassen Synonyme: forttreiben, davonjagen, fortjagen, verjagen, wegjagen Beispiele: Der Krieg hat sie aus dem Dorf vertrieben. Sie hat ihre Tochter aus dem Haus vertrieben. vertreiben V.… …   Extremes Deutsch

  • Vertreiben — Vertreiben, die aufgetragenen Farben aus einander reiben, damit sie stufenweise an Stärke abnehmen u. sich endlich gar verlieren …   Pierer's Universal-Lexikon

  • vertreiben — ↑ treiben …   Das Herkunftswörterbuch

  • vertreiben — [Wichtig (Rating 3200 5600)] Bsp.: • Die Briten wurden von den Kolonisten aus dem Land vertrieben …   Deutsch Wörterbuch

  • vertreiben — ver·trei·ben; vertrieb, hat vertrieben; [Vt] 1 jemanden / ein Tier vertreiben jemanden / ein Tier zwingen, seinen Platz zu verlassen <jemanden von seinem (Sitz)Platz vertreiben>: Menschen aus ihrer Heimat vertreiben 2 jemand / etwas… …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • vertreiben — 1. davonjagen, fortjagen, fortscheuchen, forttreiben, graulen, hinaustreiben, [ver]jagen, [ver]scheuchen, wegjagen, wegscheuchen, wegtreiben; (geh.): austreiben; (ugs.): ekeln, fortgraulen, hinausekeln, hinausgraulen, [lange] Beine machen,… …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • Vertreiben — 1. Wen (wer) andere well verdrîwen, mott selwer weglaupen. (Meurs.) – Firmenich, I, 405, 281. *2. Er lässt sich nicht vertreiben, wie s dresdener Geestmännel. Das Geestmännel (Geest = heiliger Geist) gehört zu den Wahrzeichen der Stadt Dresden.… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • vertreiben — verdrieve …   Kölsch Dialekt Lexikon

  • vertreiben — ver|trei|ben …   Die deutsche Rechtschreibung

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